Die Agora war in den antiken griechischen Poleis – und besonders in Athen – der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens. Sie diente als Markt- und Versammlungsplatz der griechischen Bürger. Am Rand der Agora standen außerdem wichtige Gebäude – wie zum Beispiel Tempel, Rathäuser, Kaufläden und Werkstätten.
Ursprung der Agora
Bereits in den ersten griechischen Poleis existierten kleinere Versammlungsplätze. Diese vergrößerten sich durch die anwachsende Bevölkerung und Zusammenschlüsse einzelner Stadtstaaten. Athen war in der griechischen Antike die größte und bevölkerungsreichste Polis. Um 600 v. Chr. wurde die Agora als öffentlicher Platz ausgebaut. Etwa hundert Jahre später erfolgte die Abgrenzung durch Grenzsteine, durch die unerwünschten Besuchern der Zutritt verwehrt werden konnte. In Zeiten der Athenischen Demokratie blühte die Agora als geistiges, politisches und wirtschaftliches Zentrum der Athener auf.
Merkmale der Agora
Das Hauptmerkmal der griechischen Agora war ihre zentrale Lage als Versammlungs- und Marktplatz. Altäre, Tempel und Säulenhallen waren allgegenwärtig. Wichtige Gebäude – Rathäuser, Gerichte und Regierungshäuser – verliehen ihr eine wichtige Bedeutung als politisches Zentrum. Täglich kamen zahlreiche männliche Bürger dort zusammen, um Handel zu betreiben, über Politik zu sprechen oder um Volksversammlungen abzuhalten.1
Bedeutung der Agora für Rom
Nach dem Niedergang der griechischen Hochkultur behielt die Agora auch im Römischen Reich ihre Funktion als öffentliches Zentrum. Das Forum Romanum übernahm einige Merkmale der griechischen Agora und führte ihre Tradition als Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens über einige Jahrhunderte fort.2