Patrizier und Plebejer waren zwei unterschiedliche Gesellschaftsklassen in der Römischen Republik. Zwischen beiden Gruppen entbrannten um das Jahr 500 v. Chr. die sogenannten Ständekämpfe, die erst 287 v. Chr. ihr Ende fanden. In diesen Jahren konnten sich die Plebejer die politische Gleichstellung erkämpfen und ihre soziale Lage verbessern.
Patrizier
Patrizier waren wohlhabende und einflussreiche Familien, die über viel Grundbesitz verfügten. Sie zählten zur adeligen Oberschicht. Nach der Vertreibung der etruskischen Könige um das Jahr 500 v. Chr. teilten sie den Landbesitz untereinander auf und besetzten die hohen politischen Ämter in der Regierung. Auch der Senat setzte sich ausschließlich aus Patriziern zusammen. Bei den Patriziern handelte es sich um eine in sich geschlossene Gruppe. Die Heirat mit einem Nicht-Adeligen war ihren Angehörigen untersagt.1
Plebejer
Die Plebejer machten die mehrheitliche Bevölkerung in Rom aus. Sie waren überwiegend Bauern, Handwerker und Händler. Im Gegensatz zu den Sklaven verfügten sie über das römische Bürgerrecht. Es gab auch wohlhabende Plebejer, die sich kaum von den Patriziern unterschieden. Aufgrund ihres Standes hatten sie aber trotzdem weniger Rechte. Von politischen Ämtern waren Plebejer zunächst ausgeschlossen. Politik war nur eine Angelegenheit der reichen Patrizier. Die soziale Lage der Plebejer war oftmals prekär – so konnten sie nach Missernten schnell verarmen und in die Schuldknechtschaft geraten.2
Ständekämpfe
Um das Jahr 500 v. Chr. begannen die Ständekämpfe in Rom. Die Plebejer forderten mehr politische Mitsprache und eine Verbesserung ihrer sozialen Verhältnisse. Dafür nutzten sie 494 v. Chr. erstmals die “secessio plebis” als Druckmittel gegen die Patrizier. Im Verlauf der folgenden 200 Jahre mussten ihnen die Patrizier einige Zugeständnisse machen. So durften sie eigene Volksversammlungen abhalten und erhielten mit dem Volkstribunen ein eigenes politisches Amt. Die Schranken zwischen Patriziern und Plebejern wurden nun durchlässiger, da auch die standesübergreifende Heirat erlaubt war. Plebejer erhielten Zugang zu den hohen Ämtern der Regierung und durften den “cursus honorum” durchlaufen. Das Ende der Ständekämpfe markierte das “Lex Hortensia” im Jahr 287 v. Chr. Durch diese Entwicklungen entstand mit der Nobilität eine neue Form der Oberschicht im alten Rom.3