Nach der Ermordung Caesars im Jahr 44. Chr. herrschten in Rom Chaos, Unsicherheit und Bürgerkrieg. Aus diesem erwuchs ein Zweikampf zwischen Octavian und Marcus Antonius, die beide die Nachfolge Caesars für sich beanspruchten. Der Bürgerkrieg endete mit dem Sieg Octavians im Jahr 31 v. Chr. Octavian, nun Augustus genannt, stellte die Republik wieder her und leitete die Römische Kaiserzeit ein.
Ursachen
Seit den Reformversuchen des Tiberius Gracchus im Jahr 133 v. Chr. tobte in Rom der Bürgerkrieg. Die Konflikte mündeten in die Alleinherrschaft von Gaius Iulius Caesar, der 44. Chr. einem Attentat der Senatoren zum Opfer fiel. Anschließend brach ein neuer Kampf zwischen den Republikanern und Caesarianer aus. Unterdessen beanspruchten Octavian und Antonius die Nachfolge Caesars für sich. Antonius bekleidete das politische Amt des Konsuls und weigerte sich, Octavian als Haupterben anzuerkennen. Octavian konnte Caesars ehemalige Soldaten für sich gewinnen und wurde in den Senat aufgenommen. Er stieg zum Heerführer mit dem Rang des Prätorianers auf. Im Jahr 43 v. Chr. erzwang Octavian dann die Wahl zum Konsul mit militärischer Gewalt. Für die Verurteilung der Caesar-Mörder richtete er Sondergerichte ein.1
Zweites Triumvirat
Da die Römische Republik instabil war, erhielten Octavian, Antonius und Lepidus die Genehmigung für ein Zweites Triumvirat. Es handelte sich um eine Dreimännerherrschaft zur Wiederherstellung der staatlichen Ordnung. Im Jahr 40 v. Chr. teilten diese das Reichsgebiet untereinander auf: Im Vertrag von Brundisium wurde Antonius der Osten zugesprochen, Antonius erhielt die westlichen Provinzen, Lepidus den Bereich Nordafrikas. In den folgenden Jahren setzten sie Proskriptionen gegen Republikaner um. Zahlreiche Soldaten und Ritter wurden hingerichtet. Aufgrund innerer Streitigkeiten zerbrach das Triumvirat im Jahr 36 v. Chr. Nun entstand ein Zweikampf zwischen Octavian und Antonius.2
Schlacht bei Actium
Während seiner Stationierung im Osten war Antonius in Kontakt mit der ägyptischen Herrscherin Kleopatra VII. getreten. Er vermählte sich mit ihr und stattete ihre Familie mit römischen Provinzen aus. Octavian veröffentlichte dessen Testament und benachrichtigte somit den Senat über Antonius’ Vorgehen. Der Senat entzog Antonius alle politischen Ämter, Octavian erhielt jetzt mehr Unterstützung vom Senat. Octavian organisierte mit dem Senat im Jahr 32 v. Chr. eine Kriegserklärung an Ägypten. Im Ptolemäischen Krieg kam es im Jahr 31 v. Chr. zur entscheidenden Seeschlacht bei Actium. Die ägyptische Flotte wurde besiegt, Antonius und Kleopatra flohen nach Ägypten und begingen dort Selbstmord. Octavian sorgte auch für die Hinrichtung von Caesarion, um ihn als Konkurrenten für die Erbschaft auszuschalten.3
Folgen
Nach der Schlacht bei Actium wurde Ägypten zur römischen Provinz. Octavian hatte Antonius besiegt und damit den Bürgerkrieg beendet. Im Jahr 27 v. Chr. stellte er formal die Römische Republik wieder her und richtete das Prinzipat ein. Für diesen Verdienst erhielt Octavian vom Senat den Ehrennamen “Augustus”. Nun begann die Römische Kaiserzeit, die unter der Herrschaft des Augustus auch als “Pax Augusta” bekannt ist. Das Zeitalter des Prinzipats kennzeichnete eine Epoche des Friedens, in der zahlreiche Bauprojekte vorangetrieben und damit eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit ermöglicht wurde.