Terrorismus ist eine Form von gewaltsamer Einschüchterung. Schon die Schreckensherrschaft der Jakobiner in der Französischen Revolution zeigte, dass sich mit La terreur politische Ziele durchsetzen ließen. In den 1990er Jahren entwickelte sich der islamistische Terrorismus zur einer neuen Dimension der Gewalt. Durch den erfolgreichen Widerstandskampf der Mudschaheddin im Afghanistankrieg gegen die Sowjetunion etablierten die Taliban in Afghanistan einen Gottesstaat.
Ursprung
Nach dem erfolgreichen Widerstand der Mudschaheddin gegen die sowjetische Besatzung etablierten sich die Taliban zur führenden Macht und formten Afghanistan in einen Gottesstaat um. Diese Widerstandskämpfer waren unter anderem von US-amerikanischen Geheimdiensten mit finanziellen und militärischen Mitteln aufgebaut worden. In dieser Zeit war die Welt vom Ost-West-Konflikt zwischen USA und der Sowjetunion geprägt. Nach Ende des Kalten Kriegs entwickelte sich der islamistische Terrorismus zu einer neuen Herausforderung für die westliche Staatenwelt. In den 1990er Jahren wehrten sich die Extremisten verstärkt gegen die militärische Präsenz der USA im Nahen und Mittleren Osten. Es kam zu einigen Terroranschlägen, für die schon damals das Terrornetzwerk Al-Kaida verantwortlich gemacht wurden.
11. September 2001
Am 11. September 2001 erreichte der internationale Terrorismus eine neue Dimension. US-amerikanische Behörden machten das Terrornetzwerk Al-Kaida und Drahtzieher Osama bin Laden für die Attacken auf New York und Washington verantwortlich, obwohl keine eindeutige Urheberschaft vorlag. Laut offizieller Version wurden insgesamt vier Passagierflugzeuge von islamistischen Selbstmordattentätern entführt. Zwei Flugzeuge steuerten sie in die Türme des World Trade Centers, ein weiteres in das Pentagon. Das vierte stürzte in Shanksville bei Pennsylvania ab. Bei den Anschlägen kamen rund 3000 Menschen ums Leben. Aufgrund der weltpolitischen Folgen nach dem 11. September werden die Ereignisse als Zäsur betrachtet1.
Krieg gegen den Terror
Unmittelbar nach den Anschlägen in den USA erklärte US-Präsident George W. Bush vor dem US-Kongress den “Krieg gegen den Terror” . Ein Bündnisfall im UN-Sicherheitsrat am 12.September 2001 erlaubte den USA eine militärische Invasion in Afghanistan aufgrund des Selbstverteidigungsrechts. US-Truppen begannen im Oktober 2001 mit der Bombardierung Afghanistans und der Suche nach den Verantwortlichen der Al-Kaida. Als die US-Regierung dem Irak im September 2002 vorwarf, über Massenvernichtungswaffen zu verfügen, dehnte sich der Krieg auch auf den Nahen Osten aus2. Zwar wurde der Diktator Saddam Hussein gestürzt, jedoch stellte sich später heraus, dass der Irak keine ABC-Waffen besaß und sich die eigentliche Kriegserklärung somit als ein Irrtum herausstellte. Nach dem Irakkrieg 2003 konnten die USA weder in Afghanistan noch im Irak für Stabilität sorgen. Religiöse Konflikte dauern bis heute an und haben die Bildung neuer terroristischer Gruppierungen begünstigt. Mit dem “Islamischen Staat” (IS) hatte sich seit 2014 ein neues Terrornetzwerk in Syrien und Irak etabliert, das zwischenzeitlich das “Kalifat” ausrief. Infolge der “Flüchtlingskrise” 2015 flüchteten auch viele Iraker nach Europa.