In der Französischen Revolution formierten sich drei grundlegende politische Strömungen: die gemäßigten Feuillants wollten die Revolution 1791 beenden und die Monarchie bewahren. Die Girondisten und linksradikalen Jakobiner setzten sich zunächst beide für die Republik ein, gerieten aber in ihren politischen Zielen zunehmend in Konflikt, den die Jakobiner 1793 für sich entschieden.
Feuillants
Seitdem der Dritte Stand im Ballhausschwur 1789 die Eröffnung einer Nationalversammlung erzwungen hatte, bildeten sich in Frankreichs politische Clubs. Der Jakobinerclub war unter diesen am bedeutendsten. Im Sommer 1791 kam es dort zu Unstimmigkeiten. Ein kleiner Teil der Jakobiner setzte sich für die sofortige Beendigung der Revolution ein. Sie wollten die konstitutionelle Monarchie und die französische Verfassung von 1791 bewahren. Weitere Schritte in Richtung einer Republik lehnten sie kategorisch ab. Diese als “Feuillants” bezeichnete Gruppierung schied 1791 aus dem Jakobinerclub aus und verlor an politischer Bedeutung.
Girondisten
Im Jahr 1792 kam es im Jakobinerclub zum Machtkampf zwischen den Girondisten und den radikalen Jakobinern. Der Fluchtversuch von König Ludwig XVI., der Sturm auf die Tuilerien und die Septembermorde hatten zu einer ansteigenden Radikalisierung der Revolution geführt. Zwar setzten sich die Girondisten für die Einführung einer Republik ein, lehnten aber radikale Reformen ab. Nachdem im September 1792 der Nationalkonvents eingesetzt wurde, sahen sich diese einer immer stärker werdenden Opposition der linksradikalen Jakobiner (“Montagnards “) ausgesetzt.1
Jakobiner
Der Jakobinerclub wurde seit der Ausschaltung von Girondisten 1792 mit den “Montagnards” gleichgesetzt. Diese als Jakobiner bezeichnete Fraktion reagierte auf die soziale Not des Kleinbürgertums , das unter Warenknappheit und hohen Brotpreisen zu leiden hatte. Die Jakobiner forderten die Hinrichtung des Königs Ludwig XVI. und errichteten 1793 eine Schreckensherrschaft. Zum Wortführer der Jakobiner wurde Maximilien de Robespierre., der Terror und Gewalt gegen politische Gegner anwendete. Unterstützt wurden sie von den Sansculotten. Zu der ansteigenden Gewalt im Inneren hatten auch die Koalitionskriege beigetragen, die die revolutionären Errungenschaften von außen bedrohten. Nach der Hinrichtung Robespierres im Juli 1794 ging der politische Einfluss der Jakobiner zunehmend verloren. Die Terrorherrschaft und die Hinrichtung des Königs hatten in der Bevölkerung zu großer Ablehnung geführt. Seit 1795 übernahmen die Republikaner – als übrig gebliebener Teil der Girondisten – im Direktorium die Herrschaft.2