Auf der zweiten Parteikonferenz der SED vom 9. bis 12. Juli 1952 wurde der planmäßige “Aufbau des Sozialismus” in der DDR beschlossen. Dies bedeutete die politische, wirtschaftliche und kulturelle Gleichschaltung nach den Richtlinien des Marxismus-Leninismus. Jeglicher Widerstand wurde durch politische Kontrolle, Zensur und Verfolgung unterdrückt. Damit etablierte sich die DDR zu einem sozialistischen Einparteiensystem.
Vorgeschichte
In der Nachkriegszeit wurden in der sowjetischen Besatzungszone schnell die Grundlagen für den späteren Aufbau des Sozialismus geschaffen. Die Gruppe Ulbricht besetzte Schlüsselpositionen mit loyalen KPD-Politikern. Weitere Beispiele wären die Bodenreform und Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED. Die SED organisierte sich seit 1947 zu einer “Partei neuen Typus“. Solange eine Wiedervereinigung mit der BRD aber noch offen schien, hielt sich die DDR-Führung mit politischen Phrasen zurück. Erst als die BRD 1952 die Stalin-Noten ablehnte und eine deutsche Teilung zwischen Ost und West nun eindeutig geworden war, kam es in der SED zu einem Kurswechsel. Diesbezüglich wurde eine Parteikonferenz einberufen, die sich um die politische Zukunft kümmern sollte.1
2. Parteikonferenz der SED
Die vom 9. bis 12. Juli 1952 stattfindende Parteikonferenz 1952 hatte den planmäßigen “Aufbau des Sozialismus” zur Folge. Dies wurde offiziell von SED-Generalsekretär Walter Ulbricht verkündet. Damit erfolgte die systematische Gleichschaltung von Staat, Wirtschaft und Kultur nach den Richtlinien des Marxismus-Leninismus. Des Weiteren kam es zu einer verstärkten Kollektivierung der Landwirtschaft und zum Aufbau eines kontrollierenden Behördenapparats, wie der Nationalen Volksarmee und Stasi. Durch die Abschaffung der fünf Länder wurde der Staat zentralisiert und auf die Führung der SED zugeschnitten. Die SED entwickelte sich seitdem zur staatstragenden Partei in der DDR.2
Folgen
Der planmäßige “Aufbau des Sozialismus” 1952 zementierte die endgültige Trennung zwischen BRD und DDR in zwei verschiedene Machtblöcke. Die DDR entwickelte sich zunehmend zu einem Einparteienstaat. Es existierten offiziell zwar auch andere Parteien, die in der Volkskammer vertreten waren. Wahlen fanden jedoch nicht geheim, sondern nach Einheitslisten statt. Da die SED auf diesen bereits Politiker vorgeschlagen hatte, erreichte sie bis 1990 die absolute Mehrheit. Mit der Gründung von staatlichen Massenorganisationen sollte die Gesellschaft streng nach den Richtlinien des Marxismus-Leninismus erzogen werden. Presse, Rundfunk und Fernsehen waren ebenfalls staatlicher Kontrolle unterzogen. Mit der Stasi wurde zudem ein kontrollierender Behördenapparat installiert, der jeden Widerstand in der Gesellschaft unterdrücken sollte. Die Unzufriedenheit mit dem politischen und wirtschaftlichen System äußerte sich im Volksaufstand am 17. Juni 1953, der vom sowjetischen Militär niedergeschlagen wurde.3