Der Warschauer Pakt war das von der Sowjetunion gegründete Verteidigungsbündnis des Ostblocks im Kalten Krieg. Er war eine Reaktion auf die vom Westen 1954 unterzeichneten Pariser Verträge, die die Wiederbewaffnung und den Beitritt der BRD zur NATO regelten. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde der Warschauer Pakt 1991 aufgelöst.
Vorgeschichte
In der Nachkriegszeit verschärften sich die Spannungen zwischen den USA und Sowjetunion in ihrer Deutschlandpolitik. Da die Sowjetunion in Mittel- und Osteuropa zahlreiche Satellitenstaaten gebildet hatte, versuchten die USA seit 1947 den sowjetischen Einfluss mit der Truman-Doktrin und Containment-Politik weltweit einzudämmen. Aufgrund dieses Ost/West-Konflikts kam es 1949 zur deutschen Teilung in BRD und DDR. Beide Teilstaaten waren nun fest in ihrem Machtblock integriert. Als die westliche Staatengemeinschaft 1954 die Pariser Verträge unterzeichnete, erhielt die BRD ihre Souveränität zurück. Damit kam es zur Wiederbewaffnung und Beitritt der BRD zur NATO. Die Sowjetunion reagierte schnell und gründete mit dem Warschauer Pakt ein eigenes Verteidigungsbündnis des Ostblocks.1
Warschauer Pakt
Im November 1954 berief die Sowjetunion in Moskau eine Sicherheitskonferenz ein. In der Moskauer Erklärung warnten die Delegierten der Ostblockstaaten den Westen vor einer Ratifizierung der Pariser Verträge. Eine Woche nach Inkrafttretens der Pariser Verträge wurde von der Sowjetunion zusammen mit den Ostblockstaaten im Mai 1955 der Warschauer Pakt als eigenes Militärbündnis gegründet. Zu den Mitgliedern des Warschauer Pakts gehörten die Sowjetunion, Polen, Bulgarien, Tschechoslowakei, Albanien, Rumänien, Ungarn und die DDR. Diese versicherten sich gegenseitig militärischen Beistand im Falle eines Angriffes. Der Warschauer Pakt wurde stark von der Sowjetunion dominiert und diente ihr als politische Stütze im Ostblock.2
Folgen
Der Warschauer Pakt bildete von 1955 bis 1991 das militärische Gegenstück zur NATO. Er diente der Sowjetunion als Sicherheitsgürtel gegen den Westen und unterstützte sie bei der Unterdrückung von Volksaufständen wie dem Prager Frühling 1968. Diesbezüglich wurden die Unruhen in Ungarn 1956 und Tschechoslowakei 1968 gewaltsam mit Truppen des Warschauer Pakts niedergeschlagen. Nach dem von Gorbatschow eingeleiteten Kurswechsel Perestroika und Glasnost wurde Mitte der 1980er Jahre das Ende des Kalten Krieges eingeleitet. Der Zerfall der Sowjetunion bedeutete gleichzeitig die Auflösung des Warschauer Pakts, die am 1. Juli 1991 erfolgte.3