Das Hambacher Fest von 1832 war die größte politische Massenveranstaltung im deutschen Vormärz. Es kamen rund 30.000 Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zusammen, die ihre Forderungen nach nationaler Einheit und Freiheit bekundeten. Die schwarz-rot-goldene Flagge entwickelte sich zum Symbol einer politischen Bewegung, die ihr Recht auf Volkssouveränität einforderte.
Vorgeschichte
Die Rheinpfalz hatte bis zum Wiener Kongress unter französischer Besatzung gestanden und profitierte von den eingeführten Grundrechten des Code Civil. Nach 1815 fiel die Rheinpfalz an das Königreich Bayern. In dieser Zeit wuchs im deutschsprachigen Raum eine nationale und liberale Bewegung heran, die sich vor allem seit der Julirevolution in Frankreich 1830 neuen Aufschwungs erfreute. Im Mai 1832 luden mehrere Zeitungen zur Feier des bayerischen Verfassungstags in das Hambacher Schloss ein. Diese nutzten die Journalisten Siebenpfeiffer und Wirth, um die Veranstaltung in ein “nationales Volksfest” zu verwandeln.1
Verlauf
Am 27. Mai 1832 trauten die Veranstalter auf dem Hambacher Fest ihren Augen nicht: Es kamen rund 30.000 Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zusammen. Auch polnische Freiheitskämpfer und Frauen waren anwesend. Der vom Neustadter Marktplatz ausgehende Festzug wurde angeführt von einer Kapelle und einem Meer an schwarz-rot-goldenen Flaggen. Grenzüberschreitende Berühmtheit erlangte Philipp Jakob Siebenpfeiffer, der sich in einer bewegenden Rede für die nationale Einheit, Freiheit und Volkssouveränität aussprach.2
Folgen
Das Hambacher Fest stellte die bis dahin größte politische Massenkundgebung dar. Der bayerische König stand dieser Veranstaltung jedoch skeptisch gegenüber. Er ließ sein Militär in die Pfalz einrücken und konnte die nationale und liberale Bewegung unterdrücken. Die Hauptorganisatoren Siebenpfeiffer und Wirth wurden festgenommen und mit Haftstrafen verurteilt. Andere mussten ins Ausland emigrieren. Die auf dem Hambacher Fest bekundeten Forderungen nach Freiheit und Einheit waren allerdings nicht mehr aufzuhalten und mündeten im Jahr 1848 in die deutsche Revolution.3