Nachdem die Bolschewiki infolge der Oktoberrevolution 1917 die Macht in Russland übernommen hatten, versuchten sie ihre politischen Ziele radikal durchzusetzen. Dazu gehörten Abschaffung des Privateigentums, Einführung der Planwirtschaft und Terror. Dieses als Kriegskommunismus benannte Wirtschaftskonzept ließ den Lebensstandard in Russland bis 1921 erheblich verschlechtern.
Definition
Kurz nach der Oktoberrevolution 1917 erließen die Bolschewiki einige Gesetze, die den Aufbau eines sozialistischen Staatssystems organisieren sollten. Zu den Prinzipien dieser Politik gehörten Verstaatlichung von Grundbesitz, Banken und Industrie, Einführung einer zentralen Planwirtschaft und Terror als Mittel zur Durchsetzung dieser Pläne. Da Russland aufgrund der Folgen des Ersten Weltkriegs und des gegenwärtigen Russischen Bürgerkriegs stark geschwächt war, kam es zu großen Versorgungsengpässen. Anspruch auf Lebensmittel durften nur solche erheben, die zu den “Werktätigen” gehörten. Die Versuche zur Kollektivierung der Landwirtschaft ließen die Agrarproduktion erheblich sinken. Gleichzeitig kam es zu einer Hyperinflation, die die Lebensverhältnisse weiter verschlecherte.1
Ende des Kriegskommunismus
Da der Kriegskommunismus aufgrund der chaotischen Zustände in Russland nicht umsetzbar war, ersetzten die Bolschewiki dieses Wirtschaftskonzept 1921 durch die Neue Ökonomische Politik. Damit wichen die Parteiführer Lenin und Trotzki zwar etwas von ihrem sozialistischen Kurs ab, da sie die Landwirtschaft, Handel und Wirtschaft teilweise liberalisierten und Privateigentum erlaubten. Mit dem gleichzeitigen Sieg der Bolschewiki im Bürgergkrieg konnte die Versorgungslage auf diese Weise verbessert werden. Dieser wirtschaftliche Aufstieg vermochte die politische Lage zunächst zu beruhigen und den Bolschewiki (später KPdSU) zum langfristigen Aufbau ihrer Herrschaft in der Sowjetunion zu verhelfen.2