Anfang 2014 brach in den westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone eine Ebola-Epidemie aus. Die WHO erklärte diese zum internationalen Gesundheitsnotfall. Mithilfe der UNMEER und anderen Organisationen konnte die Epidemie vor Ort eingedämmt und spätestens im Sommer 2016 für beendet erklärt werden. An dem Ebolafieber starben rund 11.300 Menschen.
Ursachen, Herkunft und Symptome
Das Ebolavirus wurde erstmals 1976 in den tropischen Regenwäldern in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, von Wissenschaftlern entdeckt und nach dem Fluss Ebola benannt. Es wurde wahrscheinlich über den Zwischenwirt eines Nilflughundes auf den Menschen übertragen. Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Ebolavirus erfolgt über den direkten Kontakt und Körperflüssigkeiten. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. Die Ansteckung mit dem Ebolavirus kann bei Menschen ein hämorrhagisches Fieber auslösen. Bei Infizierten treten außerdem grippeähnliche Symptome auf.1
Ausbruch und Ausbreitung in Westafrika 2014
Eine erste Übertragung des Ebolavirus hat vermutlich im Dezember 2013 in Guinea stattgefunden. Im Frühjahr 2014 breitete es sich dort und in den Nachbarländern Sierra Leone und Liberia weiter aus. In den folgenden Monaten wurden auch Erkrankungen in Senegal, Mali und Nigeria bekannt. Die Zahlen der gemeldeten Neuinfektionen stiegen vor allem seit Sommer 2014 exponentiell an und erreichten im November ihren Höhepunkt. Vereinzelte Ebola-Fälle traten auch in den USA, Großbritannien, Italien und Spanien auf. Die Ausbreitung der Epidemie außerhalb Afrikas konnte aber verhindert werden.2
Maßnahmen
Die betroffenen Länder in Westafrika schlossen zunächst ihre Grenzen und verschärften die Maßnahmen zur Isolierung. In Liberia und Sierra Leone wurde der nationale Notstand ausgerufen. Am 8. August 2014 erklärte die WHO die Ebola-Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall. Den Einsatz von noch nicht zugelassenen Wirkstoffen beurteilte sie als ethisch vertretbar. Um das medizinische Personal vor Ort zu verstärken, kamen internationale Hilfskräfte der Ärzte ohne Grenzen, Welthungerhilfe und des Roten Kreuzes nach Westafrika. Der UN-Sicherheitsrat rief außerdem die UNMEER ins Leben, die die Stabilität in den Krisengebieten gewährleisten sollte.3
Folgen
Seit Ende 2014 ging die Zahl der Neuinfektionen des Ebola-Virus stark zurück. Am 9. Mai 2015 wurde Liberia von der WHO für ebolafrei erklärt. In Sierra Leona und Guinea traten immer wieder vereinzelte Ebola-Fälle auf. Spätestens im Juni 2016 war die Ebola-Epidemie in Westafrika beendet. Nach offiziellen Statistiken der WHO gab es über 28.000 Ebola-Infektionen und rund 11.300 Todesopfer. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher. Im Jahr 2018 kam es zum erneuten Ausbruch einer Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo. Dort konnte im März 2020 der letzte Ebola-Patient aus dem Krankenhaus entlassen werden.4
- 1. https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/ebola-uebertragung-symptome-behandlung ↩
- 2. https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/197553/die-ebola-epidemie-9-12-2014 ↩
- 3. http://www.bundeswehr-journal.de/2015/bundeswehr-zurueck-aus-liberia-ebola-epidemie-besiegt/ ↩
- 4. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Infos_zu_Ebola_im_Kongo_05-2018.html ↩