Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld – am 1. Januar 2002 als Bargeld – in den Ländern der Eurozone eingeführt. Er löste die nationalen Zahlungsmittel der jeweiligen Staaten ab und ersetzte sie als gemeinsame Währung. Mithilfe des Euro sollen der zwischenstaatliche Handel und die Europäische Integration gefördert werden. Im Jahr 2010 kam es zum Ausbruch der Euro-Krise.
Vorgeschichte
Seit Einführung der EWG vertiefte sich die Europäische Integration. Um den Handel innerhalb der EG zu erleichtern, sollten die Schwankungen der nationalen Währungen angeglichen werden. Dies geschah mit dem 1979 eingerichteten Europäischen Währungssystem. Im 1992 unterzeichneten Vertrag von Maastricht konkretisierten sich die Pläne einer Währungsunion. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung des Europäischen Währungsinstituts. Die Einführung des Euro wurde schließlich am 2. Mai 1998 von den Staats- und Regierungschefs der EG in Brüssel beschlossen. Mit Gründung der Europäischen Zentralbank kam es zu einer Festlegung der Wechselkurse. Der Euro war nun offizielles Buchgeld der neuen Eurozone.1
Ziele
Durch die Einführung des Euro als gemeinsame Währung sollten der Handel innerhalb der Eurozone erleichtert und die vier Grundfreiheiten des Binnenmarkts vervollständigt werden. Transaktionskosten und unterschiedliche Wechselkurse entfielen auf diese Weise. Darüber hinaus wurde der Reiseverkehr vereinfacht, weil der Geldumtausch und die damit verbundenen Gebühren wegfielen. Der Euro galt außerdem als politisches Ziel und als “Motor” einer vertieften Wirtschafts- und Währungsunion in der EU. Die Europäische Zentralbank sollte eine einheitliche Preisniveaustabilität gewährleisten.2
Folgen und Krisen
Der Euro war seit dem 1. Januar 2002 als offizielles Bargeld verfügbar. Insgesamt traten der Eurozone 19 EU-Mitgliedsstaaten bei. Auch einige Nicht-EU-Staaten haben den Euro als Zahlungsmittel eingeführt oder ihre Währung an den Euro gekoppelt. Die im Maastricht-Vertrag festlegten Konvergenzkriterien wurden allerdings von fast keinem Staat eingehalten. Gerade die wirtschaftlich schwächeren Euro-Staaten prägte ein Wettbewerbsnachteil, da die innere Abwertung nicht mehr möglich war und das Preisniveau anstieg. Hinzu kam eine übermäßige Staatsverschuldung, die infolge der Weltfinanzkrise 2008 zur Staatsschuldenkrise in Griechenland und letztlich zur Euro-Krise führte. Seitdem werden vor allem die Nachteile der Eurozone öffentlich kritisiert.3