Die Wurzeln des Siebenjährigen Kriegs liegen im sogenannten Österreichischen Erbfolgerkrieg. Nachdem Karl VI. seine Tochter Maria Theresia als Thronfolge des Hauses Habsburg bestimmt hatte, veränderte sich das europäische Gleichgewicht. Insbesondere Preußens König Friedrich II. strebte nach einer Machtexpansion und wollte die reichen schlesischen Provinzen dafür erhalten, dass er die Habsburger Thronfolge anerkennt. Dies führte im Jahr 1740 zum Ausbruch der Schlesischen Kriege.
1. & 2. Schlesischer Krieg
Obwohl Schlesien Teil des Habsburger Reiches war, begründete Friedrich II. seine Ansprüche mit der Liegnitzer Erbverbrüderung. Daher stellte er der Habsburger Familie 1740 ein Ultimatum für die Abtretung Schlesiens an Preußen. Friedrich II. wartete allerdings keine Antwort ab und ließ seine preußische Armee sofort einmarschieren. Nach zwischenzeitlichem Waffenstillstand brach 1744 schließlich der 2. Schlesische Krieg aus. Mit dem Friedensschluss von Dresden einigten sich Friedrich II. und Maria Theresia darauf, Schlesien unter Preußischen Besitz zu stellen. Im Gegenzug wurde Theresias Gatte, Franz I., zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs ernannt1.
Dritter Schlesischer Krieg
Durch diese Machtverschiebung war Preußen zu einer europäischen Großmacht aufgestiegen. Aufgrund dieser neuen Rivalität zwischen Österreich und Preußen veränderte sich auch das europäische Bündnissystem. Denn gleichzeitig konkurrierten Frankreich und England um Kolonien in Nordamerika und Indien. Maria Theresias Ziele waren es, Preußen zu isolieren und sich mit anderen Großmächten zu verbünden. Um eine drohende Allianz zwischen Österreich, Russland und England zu verhindern, ging Friedrich II. ein Bündnis mit England ein. Diese Umstände lösten einen Flächenbrand aus, der zum 3. Schlesischen Krieg bzw. Siebenjährigen Krieg führte. Der Krieg begann 1756 mit dem Einmarsch der Preußischen Armee in Sachsen und endete 1763 mit dem Frieden von Hubertusburg2.
Folgen
Nach Kriegsende war Preußen für Habsburg ein gleichwertiger Gegner geworden. Diese Konkurrenz führte insbesondere im 19. Jahrhundert zum sogenannten Deutschen Dualismus um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich. In den Jahren 1777/78 kam es im Bayerischen Erbfolgerkrieg zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Preußen und Österreich. Dabei konnte Preußen den österreichischen Versuch vereiteln, ganz Bayern zu erobern3. Frankreich musste aufgrund der Niederlage im Siebenjährigen Krieg zahlreiche Kolonien in Nordamerika und Indien an Großbritannien abgeben. Die daraus folgende Staatsverschuldung führte 1789 zum Ausbruch der Französischen Revolution.