Literatur des Vormärz

Da sich das gebildete Bürgertum in der Zeit des 19. Jahrhunderts vergrößert hatte, nahm nun auch das Interesse am Lesen von Literatur zu. In Form von Zeitungen, Flugblättern und Büchern wurden die Forderungen nach Freiheit und Nationalstaat immer häufiger publiziert. Populäre Schriftsteller wie Heinrich-Heine, Ludwig Börne oder Karl Gutzow waren das Aushängeschild für die Befreiung von Absolutismus und Feudalismus. Obwohl solche Künstler durch eine Zensur stark eingeschränkt waren, gelang es vielen von ihnen, die Regierungen durch Spott und Ironie zu überwinden und somit ihre Werke schließlich doch an die Öffentlichkeit bringen zu können.

Biedermeier

Die Literaturepoche des Biedermeier war maßgeblich geprägt von der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Restauration. Die Schriftsteller waren von den politischen Entscheidungen der europäischen Monarchen enttäuscht, da der Absolutismus und die Macht der Fürsten wiederhergestellt wurde. In der Heiligen Allianz verbündeten sich Preußen, Österreich und Russland und unterdrückten die Forderungen nach Nationalstaat und liberaler Verfassung mit den Karlsbadern Beschlüssen. Da somit strenge Zensur in der Literatur herrschte, waren die Werke der Schriftsteller gekennzeichnet von Flucht aus der Realität und Rückzug ins Private. Die Menschen aus dem Bürgertum gaben vorerst ihre politische Aktivität auf und beschäftigten sich mehr mit ihren Familien1.

Junges Deutschland

Nach der Julirevolution 1830 in Frankreich kam es auch im Deutschen Bund zu Veränderungen. Dieses Ereignis gab den deutschen Schriftstellern wieder Antrieb, um gegen die Machtherrschaft der Fürsten politisch aktiv zu werden. Die Publikationen des Jungen Deutschland forderten Freiheitsrechte und soziale Gerechtigkeit. Sie machten auf die gesellschaftlichen und politischen Missstände aufmerksam und setzten sich für die Gründung eines deutschen Nationalstaats ein. Ihre Vorstellungen waren geprägt von den Idealen der Aufklärung, die deutlich im Gegensatz zur absoluten Herrschaft der Fürsten standen. Obwohl die Werke von Heinrich Heine, Karl Gutzow oder Georg Büchner 1835 offiziell verboten wurden, gaben sie maßgeblich Antrieb zum Ausbruch der Revolution 18482.

Politische Ideen

1.) Konservatismus Ziel des Konservatismus war die Ablehnung von Volkssouveränität und Freiheitsrechten. Im Mittelpunkt stand die Bewahrung der absolutistischen Ordnung und christlich legitimierte Herrschaft eines Fürsten und Monarchen. Religion galt bei den Konservativen als legitimes Recht für ihre uneingeschränkte Herrschaft.

2.) Liberalismus Die liberale Bewegung hat seinen Ursprung im Zeitalter der Aufklärung. Ziele waren Freiheitsrechte und politisches Mitbestimmungsrecht des Bürgertums. In der Revolution 1848 spaltete sich die Bewegung.

3.) Nationalismus Die Französische Revolution orientierte sich am Prinzip, dass Staat und Nation eine Einheit bilden sollten. Da der Deutsche Bund nur ein Staatenbund war, in dem die einzelnen Staaten unabhängig von einander regierten, entwickelte sich zunehmend die Idee, dass alle Kleinstaaten vereint werden sollten. Die Gründung eines Nationalstaates war deren Hauptziel. Hier geht es zum Artikel über den Nationalismus, Liberalismus, Konservatismus.

Die Soziale Frage

Die Industrielle Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bewirkte eine Modernisierung der bis dato technischen Möglichkeiten in Europa. Dieser Prozess hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft und Wirtschaft. Da die Manufaktur durch moderne Maschinen abgelöst wurde, kam es zu einer stark steigenden Arbeitslosenquote. Menschen aus der Landarbeit zogen in Großstädte. Infolge der medizinischen Verbesserungen konnte die Sterberate der Bevölkerung reduziert werden. Dadurch kam es durch Überbevölkerung, Massenarbeitslosigkeit und Pauperismus zu einem gesellschaftlichen Wandel3. In diesem Kontext vertrat der populäre Philosoph Karl Marx die Ansicht, dass die Arbeiterschaft die Macht ergreifen solle4. Dadurch sollten Klassenunterschiede überwunden werden, um einen gerechten sozialen Ausgleich zu schaffen.

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 12.04.2012 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 20.02.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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