Die Niederlage im Siebenjährigen Krieg und koloniale Verluste hatten Frankreich in eine finanzielle Krise getrieben. Um den drohenden Staatsbankrott zu verhindern, berief König Ludwig XVI. im Juni 1788 die Generalstände ein. Bevölkerungswachstum und Bodenknappheit führten in der Landbevölkerung zu großer Hungersnot. Vor allem der “Dritte Stand” erhob sich nun gegen den König und die Ständegesellschaft, da er gegenüber dem Adel und Klerus stark benachteiligt war. Darüber hinaus war Innerhalb des “Dritten Standes” mit dem Bürgertum eine Gesellschaftsschicht herangewachsen, die das bestehende System Frankreichs mit den Ideen der Aufklärung überwinden wollte1.
Sturm auf die Bastille
Der Dritte Stand nutzte die Versammlung der Generalstände dazu, seine politischen Forderungen durchzusetzen. Als oberstes Ziel galt daher, die Abstimmung nun nach Köpfen und nicht – wie bisher – nach Ständen zu entscheiden. Bürgerliche Ständevertreter machten sich somit eigenständig und formten die Ständeversammlung mit dem Ballhausschwur in eine Nationalversammlung um. Ziele waren die Verwirklichung der Menschenrechte und die Errichtung eines Verfassungsstaates. Dieser Versammlung schlossen sich schließlich auch die ärmeren Teile des Adels und Klerus an. Damit endete die Ständegesellschaft. Da Ludwig XVI. diese Beschlüsse für ungültig erklärte und die Versammlung mit Waffengewalt auflösen wollte, radikalisierte sich die Revolutionsbewegung. Dies mündete im gewaltsamen Sturm auf die Bastille, der oftmals als Beginn der Französischen Revolution aufgefasst wird. Hier geht es zum Artikel über den Sturm auf die Bastille2.
Konstitutionelle Monarchie
Diese Umstände hatten eine Umwälzung der absolutistischen Herrschaft und Ständeordnung zur Folge, zumal nun auch Adel und Klerus auf Frondienste und Abgaben der Bauern verzichten mussten. Das alte Feudalsystem wurde abgeschafft. Nachdem die Nationalversammlung am 26. August 1789 die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte verabschiedet hatte, wurde Frankreich 1791 durch die französische Verfassung schließlich in eine Konstitutionelle Monarchie umgewandelt. In einer gewaltenteiligen Ordnung lag die Gesetzmacht nun bei der Nationalversammlung. Lediglich die Exekutive blieb König Ludwig XVI. vorbehalten. Dennoch war die Revolution damit nicht beendet. Durch den Gegensatz verschiedener politischer Grundströmungen kam es 1792 zu einem Umbruch, der das Ende der Konstitutionellen Monarchie einleitete3.
Jakobinerherrschaft
Die politischen Grundströmungen der Revolution bestanden aus Feuillants, Girondisten und den Jakobinern. Aufgrund sozialer Spannungen, Warenknappheit und Hungersnot übernahmen die Jakobiner die Kontrolle über die Revolution, da ihre Ziele mit den Forderungen der städtischen Unterschicht verbunden waren. Nachdem König Ludwigs Geheimverhandlungen mit anderen europäischen Monarchien aufgedeckt wurden, forderten die Jakobiner einen Prozess wegen Hochverrats. Für sie waren Monarchie und Revolution ohnehin unvereinbar. Der Sturm auf die Tuilerien leitete den Umsturz des Königtums ein. Um ihre Macht zu festigen, eröffneten die Jakobiner in den Septembermorden eine neue Dimension der Gewalt, schalteten politische Gegner aus und beendeten durch den Nationalkonvent am 21. September 1792 die Monarchie. Ludwig XVI. wurde am 21. Januar 1793 hingerichtet. Durch ein Bündnis mit sogenannten Sansculotten errichtete Robespierre eine Schreckensherrschaft, in der mutmaßliche Feinde verfolgt wurden. Bis zum Sturz im Juli 1794 herrschte diese revolutionäre Diktatur, als Robespierre von der Opposition hingerichtet wurde4.
Bürgerliche Republik
Nach dem Sturz der Jakobiner gelangten die gemäßigten Republikaner an die Macht und regierten ab 1795 in einem Direktorium. Durch eine neue Verfassung wurde das Wahlrecht wieder entsprechend nach jeweiligem Besitz verbunden. Des Weiteren kam es zu einer militärischen Expansion in den sogenannten Koalitionskriegen gegen europäische Monarchien, die die Französische Revolution ablehnten. Im Krieg gegen die Allianz zwischen England, Österreich und Russland ging die militärische Niederlage schließlich mit der inneren Krise des Direktoriums einher. Am 9. November 1799 ergriff General Napoleon Bonaparte durch einen Staatsstreich die Macht und beendete das Zeitalter der Revolution5.
Napoleonische Kriege
Da Frankreich seit 1792 Koalitionskriege gegen Europa führte, erlangte das Militär hohes Prestige innerhalb der Gesellschaft. Demnach verdankte Napoleon den Aufstieg zur Macht seinen militärischen Erfolgen. Er errichtete eine Militärdiktatur und konnte das langjährige Chaos der Revolution beenden. In den Napoleonischen Kriegen (auch Koalitionskriege) eroberte er mit der Grande Armee weite Teile Europas, krönte sich 1804 zum Kaiser und verbreitete mit dem Code civil in den eroberten Gebieten ein Gesetzbuch, das auf die Prinzipien der Französischen Revolution abgestimmt war. Hier geht es zu den Folgen und Bedeutung der Französischen Revolution6.
» Hier geht es zur Quellensammlung
- 1. http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag388.html ↩
- 2. http://www.wasistwas.de/aktuelles/artikel/link//3c6a5b01fa/article/14-juli-1789-der-sturm-auf-die-bastille.html ↩
- 3. https://www.geschichte-abitur.de/quellenmaterial/quellen-franzoesische-revolution/erklaerung-der-menschen-und-buergerrechte-1789 ↩
- 4. http://suite101.de/article/la-terreur-jakobinischer-terror-in-frankreich-a63529 ↩
- 5. http://republique.de/?stichwort=direktorium ↩
- 6. http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Napoleonische_Kriege.html ↩