Seit der Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Kolumbus wurde der amerikanische Kontinent von Europäern besiedelt. Im 18. Jahrhundert widersetzten sich 13 nordamerikanische Kolonien der britischen Kolonialmacht. Die langjährig bestehenden Kolonien konnten sich schließlich von der europäischen Fremdherrschaft befreien und legten mit der Unabhängigkeitserklärung 1776 den Grundstein für die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika. Beeinflusst wurden diese Ereignisse unter anderem durch das Zeitalter der Aufklärung.
Stamp Act & Townshend Acts
Bis zum Siebenjährigen Krieg konkurrierten Frankreich und Großbritannien um die Vorherrschaft als Kolonialmacht in Nordamerika. Der Abzug der Franzosen vom amerikanischen Kontinent führte schließlich zur Übernahme der Herrschaft Großbritanniens. Die Briten verboten Besiedelungen westlich der Appalachen und unterdrückten die Amerikaner mit Steuerbelastungen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sollten demnach die Kolonisten in Nordamerika durch den Stamp Act die englischen Staatsschulden begleichen. Diese protestierten gegen das Steueraufkommen, sodass es 1766 zwangsläufig wieder aufgehoben wurde. Des Weiteren legte das Britische Parlament mit den Townshend Acts Zölle auf verschiedene Güter fest, die von Großbritannien in die Kolonien geliefert wurden. Auch dieser Beschluss war sehr umstritten und wurde kurze Zeit darauf wieder zurückgenommen. Durch den Tea Act blieben diese Zölle auf Teewaren aber bestehen, sodass es 1773 zum Aufstand auf der Boston Tea Party kam1.
1. & 2. Kontinentalkongress
Im September 1774 traten führende Vertreter der 13 Kolonien auf dem Kontinentalkongress in Philadelphia zusammen, die sich gegen die Freiheitsbeschränkungen durch die britische Kolonialmacht erhoben. Mit der Declaration of Rights verfassten sie eine Petition an König George III, in der sie an eigene Freiheitsrechte appellierten. No taxation without representation war das berühmte Stichwort der Befreiungsbewegung. Außerdem riefen sie zum Boykott britischer Waren auf. Innerhalb des seit 1775 tagenden zweiten Kontinentalkongresses brach ein bewaffneter Konflikt zwischen Kolonisten und der Britischen Armee aus. Neben der Einführung einer eigenen Kontinentalarmee und Währung wurde am 4. Juli 1776 die amerikanische Unabhängigkeitserklärung verabschiedet. Als Oberbefehlshaber dieses Kongresses wurde George Washington ernannt2.
Frieden von Paris
Im April 1775 ereignete sich das erste Gefecht zwischen Briten und den amerikanischen Kolonisten. Zunächst beabsichtigte die Britische Armee, die Neuenglandstaaten von den anderen Kolonien zu isolieren, um die Widerstandskämpfer schnell strategisch zu besiegen. Obwohl die Versorgungslage der Kontinentalarmee relativ kritisch war, konnte sie die Briten 1781 bei der Schlacht von Yorktown zur Kapitulation zwingen. Dies war möglich, da sich vorher eine antibritische Koalition zwischen Frankreich, Spanien und Niederlande gebildet hatte, die die Amerikaner unterstützten. Noch bevor der Frieden von Paris 1783 unterzeichnet wurde, erkannte König George III. die Kolonien als unabhängige Staaten an. Dadurch verlor Großbritannien seinen Anspruch als Kolonialmacht in Nordamerika und musste alle Kolonien bis zum Mississippi aufgeben. Erster Präsident der Vereinigten Staaten wurde George Washington, der bereits Vorsitzender des Kontinentalkongresses gewesen war3.