Die Athenische Demokratie setzte sich im 5. Jhd. v. Chr. als politische Ordnung durch. In dieser Zeit erlebte Athen seine Blütezeit und Machtentfaltung nach außen. Im Jahr 594 v. Chr. wurde Solon in Athen zum Archon gewählt. Er führte Reformen im Rechtswesen durch und veränderte die staatliche Ordnung. Die Gesellschaft wurde nun in vier Klassen unterteilt, die sich nach der Menge ihres Getreideertrags richteten. Die reichste Gruppe unter ihnen übte die Ämter des Areopags aus. Außerdem schuf Solon den Rat der 400, an dem die ersten drei Klassen teilnehmen durften. Der vierten Klasse, den Theten, war nur die Teilhabe an der Volksversammlung möglich.
Sturz der Tyrannis
Die Solonischen Reformen sollten die Willkürherrschaft der Tyrannen einschränken, konnte deren Herrschaft aber nicht ganz ausschalten. Seit 527 v. Chr. verfügten Hippias und Hipparchos über die politischen Angelegenheiten Athens. Sie verteilten die wichtigsten Ämter an ihre Angehörige und Freunde. Nachdem sich im Laufe der Zeit eine Opposition gebildet hatte, wurde Hipparchos 514 v. Chr. ermordet. Als sein Bruder Hippias 510 v. Chr. vertrieben werden konnte, endete die Tyrannenherrschaft1.
Kleisthenische Reformen
Nach dem Sturz der Tyrannis kam es zum Konflikt zwischen Kleisthenes und Isagoras. Obwohl Isagoras 508 zum Archon gewählt wurde, konnte er nicht verhindern, dass sich Kleisthenes die Massen auf seine Seite holte. Die Kleisthenischen Reformen, die an Solons Neuerungen anknüpften, schufen eine völlig neue Ordnung. Sie gliederten Attika in über 100 neue Dörfer, sogenannte Demen. Diese unterteilte er auf insgesamt zehn Phylen. Jede Phyle war in drei unterschiedliche Trittyen unterteilt. Sie bestanden aus Stadt, Küste und Binnenland. Jede Phyle stellte 50 Ratsherren, die den neuen Rat der 500 bildeten. Damit konnten die verschiedenen Regionen Attikas besser an der Politik beteiligt werden. Diese neue Ordnung begünstigte Athens Aufstieg zur Großmacht im 5. Jhd. v. Chr2.
Ostrakismos und Losverfahren
Auf den zehn Phylen baute auch das Bürgerheer auf. Seit 500 v. Chr. wurden jährlich zehn neue Strategen gewählt. Des Weiteren wurde der Ostrakismos (Scherbengericht) zu einem wichtigen Instrument, durch das die willkürliche Herrschaft einer Einzelperson verhindert werden konnten. Die Betroffenen mussten für zehn Jahre ins Exil gehen. Durch die Reformen des Ephialtes verlor der Areopag an Bedeutung, während der Einfluss des Rats der 500, Gerichte und Volksversammlung einflussreicher wurden. Die Archonton übten später immer weniger Macht aus. Für die Gerichte wurde eine Gesamtzahl von 6000 Richtern bestimmt, die jährlich aus der Bürgerschaft erlost wurden. Perikles führte Tagegelder für die Teilnahme am Rat ein. Durch diese Rotation sollten möglichst viele Bürger in die staatliche Politik einbezogen werden. Ausgenommen waren aber Frauen, Sklaven und Metöken3.