Harpyien sind in der griechischen Mythologie mit Flügeln ausgestattete weibliche Mischwesen, die die Sturmwinde verkörpern. Sie stammen vom Meeresgott Thaumas und der Okeanide Elektra ab. Bekannte Harpyien sind Aello, Okypete, Podarge und Kelaino. Sie traten unter anderem in der Homer verfassten Odyssee auf, die in der römischen Mythologie später von Schriftsteller Vergil in der Aeneis rezipiert wurde.
Attribute
In der Mythologie werden den Harpyien folgende Eigenschaften zugeschrieben: in Hesiods “Theogonie” werden sie als schönlockig, mit Schwingen und schnell wie der Wind beschrieben. Apollonios Rhodios hingegen bezeichnete sie als widerliche, fliegende Monster, die die Absicht hätten, Essen zu rauben und mit ekelerregenden Schmutz verderben. Sie wohnen in einer Höhle auf Kreta und werden von Zeus dafür beauftragt, die Seelen von den Toten in den Tartaros zu bringen. Sie kommen in der “Argonautensage” vor, in der berichtet wird, dass sie dem blinden Hellseher Phineus die Speise vom Tisch stehlen und ihn mit Kot beflecken.
Harpyien in der Aeneis
Im dritten Buch der von Vergil verfassten “Aeneis” begegnen Aeneas und seine Gefährten den Harpyien auf den Strophaden: dort beschmutzen sie deren Speisen mit ekelerregenden Ausscheidungen und prophezeien ihnen, dass sie erst dann eine neue Stadt gründen könnten, wenn sie der Hunger zwinge, ihre Tische anzubeißen. Dort werden sie als weiblich aussehende Vögel mit hakenförmigen Händen und vor Hunger bleichen Gesichtern beschrieben.