Kyklopen sind in der griechischen Mythologie riesige Gestalten mit einem einzelnen Rundauge auf der Mitte der Stirn. Sie stammen von ihren Eltern Uranos und Gaia ab. In verschiedenen Überlieferungen wurden den Kyklopen unterschiedliche Eigenschaften zugeschrieben: einerseits traten sie als göttliche Dämonen auf, andererseits ragten sie als talentierte Baumeister hervor. Sie begegneten Odysseus und seinen Gefährten auf deren Irrfahrten.
Herkunft
Die Kyklopen sind Nachkommen der Eltern Uranos und Gaia. Zu ihren Geschwistern gehörten die Hekatoncheiren und Titanen. Bekannte Kyklopen sind Arges, Brontes und Steropes. Da die Kyklopen ihrem Vater Uranos jedoch verhasst waren, hielt er diese im Erdinneren, dem sogenannten Tartaros, gefangen. Zeus, der diese später aus langjähriger Gefangenschaft befreien konnte, bat sie um Hilfe bei der Titanomachie. Als Dank schmiedeten sie ihm Donnerkeile und Blitze und sicherten somit seine Herrschaft.
Attribute
In Hesiods verfassten Theogonie werden die Kyklopen als göttergleiche Gewitterdämonen und Waffenschmiede dargestellt. In Homers Odyssee erscheinen sie hingegen als gesetzlose und primitive Höhlenbewohner, die keinerlei Kenntnis über Technik und Ackerbau besitzen, sondern lediglich Herden weiden. Der bekannteste unter ihnen ist Poseidons Sohn Polyphem, der keine Achtung vor Göttern hatte und Menschen auffraß. Ihm begegneten Odysseus und seine Gefährten auf ihrer Irrfahrt: Polyphem sperrte diese in seine Höhle ein und verschlang sechs Gefährten. Indem Odysseus das Auge des Polyphem blendete, konnte er mit seinen überlebenden Gefährten die Flucht von der Insel ergreifen. In der römischen Mythologie wurde diese Szene in Vergils geschriebenen Aeneis rezipiert. Des Weiteren galten Kyklopen in anderen Überlieferungen als mythische Architekten, die in Tiryns und Mykene außergewöhnliche Bauwerke errichtet hatten.