Athen und Sparta zählten zu den beiden großen Konkurrenten in der griechischen Antike. Beide Poleis verfügten über unterschiedliche Staatssysteme und teilten die griechische Staatenwelt untereinander auf. Sie beanspruchten die Vorherrschaft über Griechenland. Der Konflikt zwischen Athen und Sparta mündete im 5. Jahrhundert v. Chr. in den Peloponnesischen Krieg.
Athen
In Athen hatte sich infolge der Reformen des Solon und Kleisthenes um 500 v. Chr. die Athenische Demokratie etabliert. Dabei spielten auch die militärischen Siege in den Perserkriegen eine wichtige Rolle: Athen stieg zur vorherrschenden Seemacht in der griechischen Staatenwelt auf. Gemeinsam mit vielen anderen Poleis in der Ägäis übernahm Athen im Attischen Seebund die dominierende Führungsrolle. Gleichzeitig erlebte Athen seine politische, wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. In der Regierungszeit des Perikles beherrschte Athen mit seiner Flotte das Mittelmeer, konnte Handel betreiben und viel Reichtum anhäufen.1
Sparta
Während Athen eine Seemacht war und seine Verbündeten in der Ägäis hatte, befand sich Spartas Herrschaftsbereich auf der Peloponnes. Mit einigen anderen Stadtstaaten gründete Sparta den Peloponnesischen Bund – der Gegenpol zum Attischen Seebund. Spartas Kriegsführung zeichnete sich – als Landmacht – durch seine Hopliten und Phalanx aus. Im Gegensatz zu Athen bestand Spartas Herrschaftsform aus einer Mischverfassung. Gesellschaft und Erziehung waren gänzlich von der Vorbereitung auf den Militärdienst geprägt. In Sparta machten den überwiegenden Teil der Bevölkerung die Heloten aus. Für diese hielten sich die Spartiaten stets kampbereit, um ihren Staat zu verteidigen.2
Peloponnesischer Krieg
Der Gegensatz zwischen Athen und Sparta – mit ihren jeweiligen Verbündeten – entzündete sich 431 v. Chr. im Peloponnesischen Krieg. Diesen lang andauernden Krieg verlor Athen schließlich im Jahr 404 v. Chr. Im Friedensvertrag musste Athen den Attischen Seebund auflösen, seine Kriegsflotte abrüsten und die Demokratie durch eine Oligarchie ersetzen. Sparta stieg kurzzeitig zur vorherrschenden Großmacht in Griechenland auf. Langfristig führten die verlustreichen Kriege aber zum Verfall der griechischen Stadtstaaten, die zunächst von Makedonien und später vom Römischen Reich unterworfen wurden.3