Die Diktatur von Sulla in Rom bestand von 82 bis 79 v. Chr. In diesen Jahren war die Römische Republik aufgrund des Konflikts zwischen Optimaten und Popularen in eine Krise geraten. Sulla marschierte als erster Feldherr in Rom ein und ließ seine politischen Gegner beseitigen. Seine Diktatur steht symbolisch für die Zeit der Römischen Bürgerkriege.
Vorgeschichte
Seit dem gescheiterten Reformversuch des Tiberius Gracchus im Jahr 133 v. Chr. war die Römische Republik in eine Krise geraten. Es entstand ein innenpolitischer Machtkampf zwischen den Optimaten und Popularen. Die Spannungen verschärften sich mit der Heeresreform des Popularen Gaius Marius. Im Jahr 88 v. Chr. entwickelte er das Militär – aufgrund anhaltender Grenzkriege – zu einer Berufsarmee. Dadurch wurden die Heerführer zu Patronen ihrer Soldaten, weil sie für die Versorgung ihrer Veteranen zuständig waren. Auf diese Weise wuchs der politische Einfluss der Feldherren, während die Macht des Senats geschwächt wurde. Dagegen wandte sich Lucius Cornelius Sulla, der im Jahr 88 v. Chr. zum Konsul gewählt wurde und den Oberbefehl für den Krieg gegen Mithridates VI. erhielt.1
Verlauf
Sulla kämpfte mit seiner römischen Armee zwischen 88 und 83 v. Chr. gegen Mithridates VI. im Osten des Reiches. Er marschierte danach zweimal nach Rom, um seine innenpolitischen Gegner, die Popularen, zu beseitigen. Nachdem ihm das gelungen war, ließ er sich 82 v. Chr. zum Diktator ernennen. Sulla errichtete eine Terrorherrschaft und ließ zahlreiche Gegner auf Proskriptionslisten setzen. Er veränderte die politische Ordnung, indem er die Anzahl der Senatoren von 300 auf 600 Mitglieder der Optimaten erweiterte. Er beschränkte das Amt des Volkstribuns und stärkte die Macht des Senats. Unterdessen besetzte er wichtige politische Ämter mit seinen vertrauten Politikern. Die Diktatur bestand bis 79 v. Chr.2
Folgen
Im Jahr 79 v. Chr. legte Sulla seine Diktatur freiwillig nieder. Er zog sich anschließend von der Politik zurück und starb im folgenden Jahr. Die meisten Maßnahmen wurden einige Jahre später wieder zurückgenommen. Der innenpolitische Machtkampf zwischen Optimaten und Popularen blieb bestehen. Die politische Ordnung der Republik war den Anforderungen des vergrößerten Imperiums nicht gewachsen. Den erfolgreichen Feldherren kam seitdem eine immer größere Bedeutung zu. Sie nutzten militärische Erfolge häufig aus, um – mit Rückendeckung der Soldaten – ihren Einfluss in Rom zu vergrößern. Eine Folge davon war das Erste Triumvirat. Beendet wurden die Römischen Bürgerkriege erst unter Augustus im Jahr 31 v. Chr. Anschließend begann das Zeitalter des Prinzipats.3