Eroberung Galliens durch Caesar

Zwischen 58 und 51 v. Chr. wurde Gallien von Gaius Iulius Caesar erobert. Damit wurden die Grenzen des Römischen Reiches über Nord- und Westeuropa bis zum Rhein ausgedehnt. Die Verbreitung der römischen Kultur, Sprache und Sitten hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Romanisierung – nicht zuletzt über Latein und die romanischen Sprachen.

Ursachen

Im 1. Jahrhundert v. Chr. lebten in Gallien mehrere zersplitterte Stämme. Caesar war im Jahr 59 v. Chr. zum Konsul gewählt worden und erhielt als Statthalter die Provinzen Illyricum und Gallia cisalpina. Caesar nutzte 58 v. Chr. die Völkerwanderungsbewegung der Helvetier, um einen Kriegsgrund zu provozieren. Er schickte seine Truppen über die Grenzen der Provinz und zwang die Helvetier zur Umkehr. Ein Krieg außerhalb der Provinz war ihm als Statthalter – ohne Zustimmung des Senats – eigentlich untersagt. Caesar nutzte die Ansiedlung germanischer Stämme – angeführt von Ariovist – links des Rheins als Vorwand, um eine militärische Intervention in Gallien zu rechtfertigen. Nach außen stellte er sich als “Schutzherr Galliens” dar.1

Verlauf

Caesar begann im Jahr 57 v. Chr. mit einem großen Feldzug, mit dem das gesamte Gebiet Galliens bis zum Rhein unterworfen werden sollte. Als Vorwand gab er einen angeblichen Angriff der Belger und anderer Stämme gegen die Römer vor. Seine Armee umfasste acht Legionen. Diese baute er zu einer schlagkräftigen Truppe auf und schwor sie auf seine Person ein. Für seine militärischen Feldzüge nutzte Caesar die Gegnerschaft verschiedener gallischer Stämme zu seinem Vorteil aus. Die römischen Truppen drangen schnell nach Norden vor, mussten aber immer wieder Aufstände der Gallier niederschlagen. Im Jahr 53 v. Chr. zog sich Caesar mit seinen Legionen ins Winterquartier nach Oberitalien zurück, weil Gallien gesichert schien. Ein Jahr später musste er einen erneuten Aufstand – von Vercingetorix – niederwerfen.2

Folgen

Der Gallische Krieg fand im Jahr 51 v. Chr. sein Ende. Die restlichen gallischen Stämme unterwarfen sich den Römern und zogen ihre Soldaten ab. Vercingetorix wurde als Gefangener nach Rom verschleppt und dort hingerichtet. Gallien war nun Teil des Römischen Reiches, dessen natürliche Grenze der Rhein bildete. Die Romanisierung hat das Gebiet bis heute in Sprache, Kultur und Sitten nachhaltig geprägt. Die Hauptquelle über den Gallischen Krieg – Comentarii de bello Gallico – stammt von Caesar selbst. Die Eroberungen Galliens bescherten Caesar eine so große Machtfülle, dass es 49 v. Chr. in Rom zu einem Bürgerkrieg gegen Pompeius kam. Dafür überschritt er mit seinen Truppen den Rubikon und marschierte in Rom ein. Nach seinem Sieg ließ er sich zum Alleinherrscher ausrufen, ehe er 44 v. Chr. einem Attentat der Senatoren zum Opfer fiel.3

Übersichtsbild: Karte Galliens, Autor: User:Feitscherg, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 13.08.2021 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 14.08.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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