Die Solonischen Reformen im Jahr 594 v. Chr. veränderten das politische System Athens grundlegend. Solon befreite die Bauern aus der Schuldknechtschaft und teilte die Bürgerschaft in vier Vermögensklassen ein. Damit verwandelte sich Athen von einer Aristokratie zu einer Timokratie. Im neuen “Rat der 400” sollten mehr Bürger in der Politik mitbestimmen dürfen.
Vorgeschichte
Athen war im 7. Jahrhundert v. Chr. eine Aristokratie. In dieser Zeit entwickelte sich dort eine immer größere soziale Krise. Wegen steigender Unruhen der Bauern wuchs beim Adel die Sorge, die Herrschaft zu verlieren. Daher wurde Solon im Jahr 594 v. Chr. zum neuen Archonten gewählt. Mit seiner Person verband sich die Hoffnung auf eine Besserung der sozialen Lage – sowohl von Bauern als auch vom Adel.
Solons Reformen
Solon verbesserte zunächst die Situation der verschuldeten Kleinbauern. Er erließ ihnen alle Schulden und verbot somit die Schuldknechtschaft. In der Wirtschaft durften landwirtschaftliche Produkte nicht mehr ins Ausland exportiert werden, damit die Lebensmittel in Athen günstig blieben. Außerdem setzte Solon eine Münzreform durch. Ein besonderes Augenmerk richtete sich auf Solons politische Reformen: Er teilte die Bürger in vier Vermögensklassen ein, die – je nach ihrem Rang – unterschiedliche politische Rechte besaßen. Sie trafen sich in einer Volksversammlung, um Gesetze zu beschließen. Von dieser wurden der neue “Rat der 400” und das Volksgericht gewählt.1
Folgen
Solons Reformen waren eine wichtige Etappe auf dem Weg Athens zur Demokratie. Er schränkte die Macht des Adels ein und verwandelte die Aristokratie in eine Timokratie. Durch die Einteilung der Bürgerschaft in Vermögensklassen konnten mehr Athener an der Politik beteiligt werden. Die neuen Institutionen “Rat der 400” und das Volksgericht bildeten nun ein Gegengewicht zum Areopag. Im Jahr 509 v. Chr. erweiterte Kleisthenes die Reformen des Solon um weitere Maßnahmen, indem er den “Rat der 500” einrichtete und die Landschaft Attikas in “Phylen” einteilte. Solon und Kleisthenes sind demzufolge Mitbegründer der Athenischen Demokratie, die im 5. Jahrhundert. v. Chr. ihre Blütezeit erlebte.2