Nach dem Ende der Jakobinerherrschaft begann 1795 die dritte und letzte Phase der Französischen Revolution. Anstelle der revolutionären Diktatur regierte nun ein fünfköpfiges Direktorium, in dem die gemäßigten Republikaner – als übrig gebliebener Teil der Girondisten – die Macht übernahmen. In der 1795 verabschiedeten Verfassung führten diese das Zensuswahlrecht erneut ein und machten alle erlassenen Gesetze der Jakobiner rückgängig.

Ursachen

Die “Schreckensherrschaft” der Jakobiner hatte Frankreich 1793/94 in Terror und Chaos gestürzt. Im Nationalkonvent formierte sich eine Opposition, die am 28. Juli 1794 Maximilien de Robespierre hinrichtete und die Terrorherrschaft beendete. Nach dem Revolutionskalender geschah dies am 9. Thermidor. Das ist der Grund, warum die Gegner der Jakobiner Thermidorianer genannt werden. Die gemäßigten Republikaner gelangten nun an die Macht und verboten den Jakobinerclub. Darüber hinaus schafften sie die von den Jakobinern verordneten Maximumgesetze ab. Nach dem niedergeschlagenen Prairialaufstand der Pariser Sansculotten im Mai 1795 wurden die übrigen Jakobiner endgültig aus dem Nationalkonvent ausgeschlossen.

Regierung des Direktoriums

Am 26. Oktober 1795 trat eine neue französische Verfassung in Kraft. Frankreich wurde nun von einem fünfköpfigen Direktorium regiert. Die Legislative teilte sich in einen “Rat der Alten” und “Rat der 500“. Im Gegensatz zur Regierungszeit der Jakobiner galt wieder das Zensuswahlrecht, das nur männliche französische Bürger mit einem Vermögen von über 200 Arbeitstagen für wahlberechtigt erklärte. Insofern wurde die französische Verfassung von 1791 weitgehend übernommen. Zwischen 1795 und 1799 gab es insgesamt sechs Direktorien.

Folgen

Die Herrschaft des Direktoriums war nach außen hin von den Koalitionskriegen zwischen dem revolutionären Frankreich und den koalierenden europäischen Großmächten, die die Revolution in Frankreich rückgängig machen wollten, geprägt. In dieser Zeit, als sich Frankreich dauerhaft im Kriegszustand befand, machte sich Napoleon Bonaparte durch seine militärischen Erfolge zu einem wichtigen politischen Akteur. Er verteidigte die Revolution erfolgreich gegen Preußen und Österreich und exportierte sie quasi nach Europa. Im Frieden von Campo Formio erzwang er die Annexion des linken Rheinufers. Da sich der Mittelpunkt nun auf militärische Expansion ausrichtete, ergriff Napoleon am 9. November 1799 die Staatsgewalt in Frankreich. Er bezeichnete sich als Erster Konsul und löste damit das Direktorium auf. Gleichzeitig erklärte Napoleon die Revolution für beendet. Nun begann die Zeit der Napoleonischen Kriege, die die Ideale der Französischen Revolution nach Europa brachten.

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 17.01.2018 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 15.03.2024. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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