Die salische Adelsfamilie lenkte von 1024 bis 1125 die Politik im Heiligen Römischen Reich. Deren Könige wurden aber nicht immer von den deutschen Fürsten respektiert. Es entwickelte sich die allgemeine Frage, von wem im Reich die eigentliche Macht ausgehen solle: vom König zentral oder von den einzelnen Fürsten. Darüber hinaus geriet Heinrich IV. in einen religiösen Konflikt mit dem Papst, der mit dem Investiturstreit seinen Höhepunkt erreichte. Die kaiserliche Macht sollte dadurch langfristig an Bedeutung verlieren.
Konrad II.
Konrad II. wurde 1024 in Mainz zum König gewählt. Er stellte sich in die Tradition Karls des Großen und bereiste das gesamte Reich. In Speyer gab er den Befehl, einen Dom zu errichten, der die wichtigste Kirche der Christenheit werden sollte. Später zog er mit seiner Hofkapelle nach Ravenna in Norditalien, um das Papsttum vor gefährlichen Aufständen zu schützen. Als Verdienst wurde er 1027, wie damals Karl der Große, zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Dieser Akt galt als höchste Ehre und wurde auch von den nachfolgenden Königen praktiziert. In Burgund nutzte Konrad dann die Gelegenheit, das Reich nochmals zu vergrößern, da der burgundische König ohne Nachwuchs gestorben war. Er selbst betrachtete sich als von Gott eingesetzter Herrscher. Auch dies sollte sich in der Tradition fortsetzen. 1039 starb er in Utrecht, sein Leichnam kam nach Speyer.
Heinrich III.
Konrad bestimmte seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger. Dieser präsentierte seine Macht als König noch stärker als sein Vater. Heinrich III. sah sich sogar selbst als Christus an und verband seine Politik eng mit dem Christentum. Sein übermächtiger Herrschaftsstil stieß bei den deutschen Fürsten allerdings auf großes Misstrauen. 1053 schlossen sich einige süddeutsche Fürsten zusammen, um Heinrich zu stürzen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Indem er sich als Oberhaupt der gesamten Christenheit präsentierte, geriet er auch mit Papst und Kirche in Konflikt. Es kam zu der Streitfrage, ob die Herrschaft des Christentums vom König oder Papst ausgehen solle. Auf der Synode von Sutri griff Heinrich in einen Streit um die Papstwahl ein. Er ließ schließlich mit dem Bamberger Bischof Suidger seinen Wunschkandidat als Papst Clemens II. einsetzen, weil ihm dieser loyal war. Clemens II. krönte Heinrich unmittelbar danach zum Kaiser. Als Heinrich 1056 plötzlich im Alter von 39 starb, geriet die kaiserliche Macht in eine tiefe Krise. Sein Sohn Heinrich IV. war zu diesem Zeitpunkt nämlich noch ein Knabe.
Heinrich IV.
Seit 1056 war im Heiligen Römischen Reich ein Machtvakuum entstanden. Da Heinrich IV. noch unmündig war, übernahm seine Mutter Agnes provisorisch die Regierungsgewalt. Doch die deutschen Fürsten nutzten die Schwäche des Königtums dazu aus, ihren politischen Einfluss zu vergrößern. Das führte dazu, dass der junge Heinrich 1062 beim Staatsstreich von Kaiserswerth entführt wurde. Bis dieser volljährig war, übernahmen einige Fürsten die Kontrolle über seine Erziehung. Heinrich IV. geriet in einen großen Konflikt mit dem Papst. Weil er Bistümer im Reich mit Leuten der Hofkapelle besetzen ließ, verhängte Papst Gregor VII. über ihn den Bann. Das war ein Problem für Heinrich, da die Fürsten nun auf die Seite des Papstes traten und ihn aufforderten, sich durch Buße persönlich beim Papst vom Bann zu lösen. Das führte 1077 zum Gang nach Canossa. Aber auch danach war der Konflikt noch nicht beendet, da Heinrich von einigen Fürsten zum Kampf herausgefordert wurde. Heinrich IV. setzte sich aber schließlich militärisch durch und ließ sich 1084 zum Kaiser krönen. Dessen Heinrich V. zwang ihn 1105 zur Abdankung.