Mit der Altsteinzeit begann die Urgeschichte des Menschen. Charakteristisch für diese Epoche war die Tatsache, dass die damaligen Menschen Werkzeuge und Waffen aus Stein, Holz und Knochen herstellten. Sie lebten als Jäger und Sammler und blieben nicht dauerhaft an einem Ort. Die Altsteinzeit begann vor ca. 2,5 Millionen Jahren in Afrika und dauerte in Europa bis vor 10.000 Jahren, als zugleich die letzte Eiszeit endete.
Ursprung der Menschheit
Der Ursprung der Menschheit liegt in Afrika. Dort entwickelte sich vor ca. 1,8 Millionen Jahren aus dem Vormensch (“Australopithecus“) der erste Frühmensch (“Homo erectus“). Im weiteren Verlauf der Evolution gingen vor ca. 200.000 Jahren aus einer Aufspaltung der Homo sapiens und Neandertaler hervor. Der Neandertaler lebte lange Zeit in Europa, wurde vom Homo sapiens schließlich vor 30.000 Jahren verdrängt und starb aus. Die Altsteinzeit begann in Afrika vor ca. 2,5 Millionen Jahren. Die Menschen breiteten sich anschließend auf die Kontinente Asien und Europa aus.1
Merkmale und Lebensweise
Ein typisches Merkmal der Altsteinzeit war das Leben als Jäger und Sammler. Dadurch ernährten sie sich überwiegend von Pflanzen, Früchten, Wurzeln und Pilzen. Fleisch gab es nur dann, wenn sie Wildtiere wie Hirsche, Rentiere oder Mammuts erfolgreich gejagt hatten. Die Menschen zogen als “Horden” von Ort zu Ort weiter und lebten nicht dauerhaft an einem Ort. Hütten bauten sie sich aus Tierfell und Pflanzen. Werkzeuge und Waffen (z. B. Faustkeile und Speere) stellten sie aus Stein, Knochen und Holz her. Ein weiteres Merkmal war das Leben in kleineren Gruppen – so konnten sie sich untereinander besser helfen und sich organisieren. Entscheidend für den menschlichen Fortschritt war die Entdeckung des Feuers. So konnten die Menschen Wärme und Licht erzeugen und in der freien Natur überleben. Außerdem war Feuer nützlich für das Braten von Fleisch. Die Menschen in der Altsteinzeit pflegten darüber hinaus eine eigene Kultur, indem sie Höhlenmalerei und Bestattungen praktizierten.2
Übergang zur Jungsteinzeit
Vor ca. 10.000 Jahren änderten sich für die Menschen in Europa die Lebensgrundlagen, da zugleich die letzte Eiszeit endete. Tiere, die bisher für die eigene Ernährung gejagt wurden, starben aus. Aus diesem Grund blieben die Menschen nun dauerhaft an einem Ort – und wurden sesshaft. Sie bauten feste Häuser und gründeten die ersten Dörfer. Um immer wieder neue Ackerflächen zu gewinnen, rodeten sie ganze Wälder. Sie erlernten die Viehzucht und den Ackerbau. So konnten sie Nahrungsmittel anbauen, Tiere züchten und Vorräte für die Winterzeit lagern. Da die Menschen überschüssige Nahrung produzierten, kam es zu einer Bevölkerungsexplosion. Es entstanden die ersten Formen der Arbeitsteilung und Tauschwirtschaft. Zu den wichtigsten Erfindungen gehörten die Sichel, Steinklingen, Backöfen und Tongefäße. Zugleich breiteten sich in den Siedlungen vermehrt Krankheiten aus, indem die Menschen auf engerem Raum zusammenlebten. Der Übergang von der Altsteinzeit zur Jungsteinzeit setzte in Europa um das Jahr 5500 v. Chr. ein. Der Wandel wird aufgrund seiner nachhaltigen Bedeutung auch “Neolithische Revolution” bezeichnet – von nun an griff der Mensch immer häufiger in die Natur ein, um sie zu verändern.3