Am 28. September 2000 mündeten die gescheiterten Verhandlungen im Oslo-Friedensprozess in die sogenannte Zweite Intifada. Ein Besuch des israelischen Politikers Scharon im Tempelberg löste einen gewaltsamen Aufstand der Palästinenser aus. Die Intifada war geprägt von zahlreichen Selbstmordattentaten gegen Israel und konnte erst im Februar 2005 durch einen Waffenstillstand beendet werden.
Ursachen
Seit der 1917 verkündeten Balfour-Deklaration war den Juden im damaligen Palästina ein eigener Staat in Aussicht gestellt worden. Auf Grundlage des UN-Teilungsplans kam es im Jahr 1948 zur Staatsgründung Israels. Seitdem ist diese Region ein ständiger Krisenherd zwischen Israel und den arabischen Staaten, die Palästina unterstützen [Nahostkonflikt]. Unter diesen zählen der Unabhängigkeitskrieg und Sechstagekrieg zu den bedeutendsten Kriegen. Im Jahr 1987 brach die Erste Intifada aus. Infolgedessen begannen im Jahr 1993 im Rahmen des Oslo-Friedensprozess Verhandlungen, die eine nachhaltige Lösung des Nahostkonflikts herbeiführen sollten.1
Verlauf
Im Juli 2000 scheiterten die Camp David II-Verhandlungen zwischen Barak und Arafat. Als der israelische Politiker Ariel Scharon am 28. September 2000 den Tempelberg in der Altstadt Jerusalems besucht hatte, brachen am folgenden Tag gewalttätige Demonstrationen aus. Dabei wurden von der israelischen Polizei vier Palästinenser getötet. Daraufhin breiteten sich auch im Gaza-Streifen und Westjordanland die Aufstände gegen israelische Sicherheitskräfte aus. An dieser Zweiten Intifada beteiligte sich vor allem die terroristische Untergrundorganisation Hamas. Sie verübte regelmäßig Selbstmordattentate in Restaurants, Bussen und auf Marktplätzen. Israel reagierte mit militärischen Gegenschlägen und errichtete um das Westjordanland eine Sperranlage.2
Folgen
Die Serie von palästinensischen Selbstmordattentaten prägte bis 2005 das Alltagsbild in Israel. Im Februar 2005 einigten sich Abbas und Scharon bei einem Gipfeltreffen in Scharm El-Scheich auf einen Waffenstillstand. Damit endete die Zweite Intifada. Israel zog daraufhin seine Truppen in den besetzten palästinensischen Städten ab. Der Konflikt am Gaza-Streifen konnte dennoch nicht beigelegt werden. Immer wieder kam es zu Anschlägen der Hamas auf israelische Zivilisten und Soldaten. Eine Lösung zwischen Israel und Palästina liegt immer noch in weiter Ferne.3
Hinweis: Dieser Artikel beschreibt ein aktuelles Ereignis. Die Informationen können sich daher jederzeit ändern.