Im Jahr 2008 brach eine globale Finanz- und Wirtschaftskrise aus. Als ihr Auslöser gilt die 2007 geplatzte Immobilienblase in den USA, aufgrund der Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden konnten und Banken zusammenbrachen. Die Immobilienkrise entwickelte sich auf diese Weise zu einer Bankenkrise und verursachte seit 2010 die Euro– bzw. Staatsschuldenkrise in Europa.
Ursachen
Bereits in den 1990er Jahren waren die Immobilienpreise in den USA stark angestiegen. Da der US-Leitzins seit Beginn der 2000er Jahre niedrig gehalten wurde und die US-Regierung die Eigenheimförderung unterstützte, boomte der Immobilienmarkt. Indem die Banken an ständig steigende Immobilienwerte glaubten, vergaben sie immer mehr Kredite auch an Schuldner mit schlechter Bonität (Subprime-Markt). Dieses spekulative Geschäft wurde dadurch verstärkt, dass die Banken ihre Hypotheken zu Fonds bündelten und an sogenannte “Schattenbanken” weiterverkauften. Erschwerend kam hinzu, dass Ratingagenturen diese riskanten Wertpapiere falsch bewerteten. Der Profit der Kreditgeber war groß, der Immobilienmarkt blähte sich auf.1
Verlauf
Seit 2007 brachen die Immobilienpreise in den USA zunehmend ein, nachdem die Zinsen für Kredite stark angestiegen waren. Infolgedessen konnten zahlreiche Schuldner ihre Häuser nicht mehr finanzieren und mussten diese zwangsversteigern. Es gab nun ein Überangebot an Immobilien. Da die Immobilienwerte rasch sanken, vertrauten sich die Banken nicht mehr gegenseitig und vergaben sich keine Kredite mehr. Die dadurch ausgelösten Finanzierungsprobleme führten zur Bankenkrise und erreichten ihren vorläufigen Höhepunkt mit der Insolvenz der “Lehman Brothers” am 15. September 2008. Die Aktienkurse brachen ein und führten Arbeitslosigkeit und eine enorme Rezession herbei.2
Folgen
Die Finanzkrise in den USA wirkte sich aufgrund der globalisierten Weltwirtschaft auch auf Europa aus. Anfang 2009 verkündete die deutsche Bundesregierung daher ein Konjunkturpaket, das den Konsum und den Handel in Deutschland ankurbeln sollte. Banken wurden darüber hinaus vom Staat gerettet. Seit 2010 kam es innerhalb der Europäischen Union zur Euro-Krise, die unter anderem die Staatsschuldenkrise in Griechenland verursachte [Griechenland-Krise]. Die EU rief dafür den sogenannten Rettungsschirm ins Leben. Seitdem werden die Zinssätze von der Europäischen Zentralbank extrem niedrig gehalten, um der Krise entgegenzuwirken. Zudem vereinbarten Staats- und Regierungschefs auf einem G20-Gipfel umfassende Maßnahmen für die internationalen Finanzmärkte.3