Nuklearkatastrophe von Fukushima

Am 11. März 2011 kam es in der japanischen Stadt Fukushima zu einem Super-GAU. Ein Erdbeben hatte einen Tsunami ausgelöst, der wiederum einen großen Teil der Atomkraftwerke überschwemmte. Infolgedessen fiel die für die Kühlung notwendige Stromversorgung aus und bewirkte eine Kernschmelze. Die Gegend wurde radioaktiv verseucht, rund 160.000 Bewohner mussten aus der Region evakuiert werden.

Ursachen

Ausgangspunkt der Nuklearkatastrophe war das Tōhoku-Erdbeben. Dieses löste einen Tsunami aus, dessen Wassermassen auf das Festland im Nordosten Japans spülten. Die Wellen trafen auch das Kraftwerksgelände von Fukushima I. Dieses bestand aus sechs Reaktorblöcken, von denen die Blöcke 1 bis 4 bis zu fünf Meter hoch überschwemmt wurden. Dadurch fiel die für die Kühlung der Brennstäbe notwendige Stromversorgung aus. Nun drohten diese Brennstäbe zu erhitzen und eine Kernschmelze zu erzeugen.1

Verlauf

Durch die Flutwellen des Tsunamis fielen auch die Wasserpumpen aus, die für die Kühlung der Reaktorenkerne notwendig sind. Trotz der automatischen Abschaltung der Reaktorenblöcke 1 bis 3 kam es dort zur Kernschmelze und Wasserstoffexplosionen. Dadurch wurde radioaktives Material in die Umwelt ausgestoßen. Auch im stillgelegten Reaktorblock 4 traten – aufgrund der Nachzerfallwärme der Brennstäbe – Wasserstoffexplosion auf. Die japanische Regierung rief den nuklearen Notstand aus und ordnete eine Evakuierung der Krisenregion an. Die beschädigten Kraftwerke wurden mit Wasserwerfern aus dem Meer vorübergehend gekühlt, um eine fortschreitende Überhitzung zu verhindern.2

Folgen

Die Nuklearkatastrophe machte die Region um Fukushima zunächst unbewohnbar. Knapp 160.000 Menschen mussten evakuiert und umgesiedelt werden. Über das Ausmaß der ausgestoßenen Strahlung kann die Forschung nach wie vor keine genauen Angaben machen. Die Aufräumarbeiten sind bis heute nicht abgeschlossen und werden voraussichtlich bis 2050 andauern. Die Ereignisse von Fukushima ließen die Gefahren der Atomenergie wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Als Reaktion leitete die deutsche Bundesregierung eine Energiewende ein und beschloss den schrittweisen Atomausstieg bis zum Jahr 2022.3

Übersichtsbild: Reaktor 3 und 4 während der Nuklearkatastrophe in Fukushima (2011), Autor: Digital Globe, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 25.03.2020 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 06.03.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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